Samstag, 27. September 2014

Der immer wiederkehrende Spagat

Der Wahnsinn nimmt also jede Woche aus Neue seinen Lauf am

Montag sind wir alle eh noch müde, wer nicht? Aber es hilft nichts und so mache ich wie jeden Morgen erst mich fertig und beginne nebenher die Kinder zu wecken, renne hin und her, packe Butterbrotdosen ein (Mann schmiert die Brote), werfe zwischendurch eine Maschine an, räume die Spülmaschine aus, wecke wieder die Kinder, schaue nach dem Wetter, räume die Spülmaschine aus, wecke wieder die Kinder, such alles zusammen und während ich weiter im Kopf den Tag plane und die Woche, ziehen die Kinder sich mit Hilfe an. Immer wieder muss man sie antreiben und manchmal macht es einfach die Stimmung kaputt. Es klappt meist gut und an einigen Tagen könnte ich schreiend aus dem Haus rennen und mich verstecken. Fynn läuft dann um kurz vor acht los zur Schule oder ich fahre ihn eben. Meist läuft er aber und so können Mika und ich los zur Kita. Ich habe immer die Zeit im Nacken, weil ich fast immer zur dritten Stunde Schule habe und von der Kita nochmal 15 km fahren muss, da diese leider so gar nicht auf dem Weg zur Arbeit liegt. Doof gelaufen, aber ein Wechsel kommt und kam nie in Frage. So Kinder abgeliefert - nun aus dem Mama - Modus heraus in den Lehrer- Modus. Dabei hilft die Autofahrt schon etwas. An der Schule angekommen, fängt der Schulwahnsinn an: Kopieren, Gespräche führen mit Kollegen, Vertretungsplan checken, Fach checken, Verwaltungszeugs und nebenher auch unterrichten.
Tja, und sonst so? Nun geht der Spagat los und oft habe ich das Gefühl ich renne der Zeit immer zwei Schritte hinterher. Mit ausgestrecktem Arm. 
Fynn hat zweimal die Woche Fußball Training, samstags sind die Spiele. Er geht donnerstags reiten. Ist viel, aber solange wir es gestemmt bekommen, ist es Ok. Montags geht der Mann mit ihm zum Fußball, erleichtert mir immens das Leben. Zwischen Schule und dem Familienwahnsinn bleibt mir meist nicht viel Zeit. 
Fynn hat an beiden Sportarten viel Freude und ich mag ihm das nicht nehmen, auch wenn es mich teils Nerven kostet und schlichtweg Zeit. Aber momentan läuft es ganz gut und ich bewege mich auf einem halbwegs gesunden Stresspegel. 
Dennoch ist und bleibt es auf ein Leben auf der Überholspur und manchmal denke ich so für mich: zuhause wäre auch schön oder weniger arbeiten und mehr Lebenszeit gewinnen. 
Wir haben viele schöne Momente in unserer Familie aber auch ebenso viele Stressmomente. 
Manchmal wünsche ich mir, die Zeit anhalten zu können und alles intensiver zu erleben und nicht so oft genervt zu sein. Ich hasse mich selbst, wenn ich morgens schon meckern muss, wenn ich die beiden antreiben muss, wenn es mal wieder alles zu langsam geht, wenn alles ein Gehetze ist, wenn kaum Luft bleibt, wenn ich nachmittags völlig platt bin und die beiden am liebsten Stunden vor dem Fernseher parken würde, wenn Mika schwächelt und fiebert und wir überlegen, wie wir es machen am nächsten Tag, wenn ich abends froh bin endlich Ruhe zu haben, wenn wir uns alle am Wochenende anmeckern, weil wir allesamt genervt sind. 
Ich weiß, dass ich nicht alleine bin und den rosaroten Wattebausch - Familien, nehme ich ihr rosarotes Leben nur bedingt ab. 
Zwischen Putzen, Tränen trocknen, Popos abputzen, Lesen üben, Naseputzen, Streit schlichten, wieder Putzen, Butterbrotdosen Spülen, schnell Saugen, eben fix Lego beiseite schieben (weil tut weh am Fuß), Wäsche waschen und allem was so anfällt - versuchen wir ein Familienleben hinzubekommen woran die Jungs sich später gern erinnern. 
Die Tage sind durchgeplant, aber es bleibt noch Zeit für Spielbesuche (wer hat sich dieses Wort eigentlich ausgedacht??). Wir sind eine kleine Herberge hier und ein Kind trudelt hier im Laufe des Tages immer irgendwie ein und wenn es um 18 Uhr ist für eine Stunde. Manchmal ist die Hütte voll, aber da werde ich mittlerweile immer entspannter. 
Wir lieben Zoos, Museen, Vorlesen, Musik hören und manchmal auch tanzen, Mika liebt Uno und Fynn auch viele andere Gesellschaftsspiele, wir backen, lachen, gehen auf Spielplätze und zu Kinderfesten, treffen uns mit anderen Familien und lachen gemeinsam, gammeln herum, schauen fernsehen gemeinsam, basteln auch versuchen öfter neue Dinge auszuprobieren.
Hat also alles zwei Seiten... leider oder zum Glück? 
Dennoch wünsche ich mir manchmal mehr Zeit bei dem Leben auf der Überholspur. 

2 Kommentare:

  1. das leben ist wirklich vollgepackt mit oft zu vielen dingen und es scheint an einem nur so vorbeizuhuschen. ich wünsche dir, dass du etwas mehr zeit findest für dinge die du dir wünschst.
    liebe sonntagsgruesse!

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  2. Du sprichst mir aus der Seele-nur das ich keine Spüli ausräume,die ist im Moment kaputt,sonst wünsche ich mir manchmal auch einen Moment der Ruhe mehr,aber trotzdem liebe ich mein Leben,
    Liebe Grüße

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